Vergebung ist der wahre Schlüssel für Heilung.
So gut wie alle Menschen, mit denen ich bisher arbeiten durfte, haben sich selbst oder einer anderen Person aus ihrem Leben etwas noch nicht vergeben können. Ob sie es sich eingestehen konnten, oder nicht.
Geht es dir ähnlich?
Bist du mit einem Menschen, einer Erfahrung oder deinem Leben unversöhnt, bindest du dich damit, ohne es vielleicht zu merken, an diese Erfahrung, bleibst in der Vergangenheit hängen und verhinderst dadurch ein freies Sein im Hier und Jetzt. Dies kann früher oder später zu emotionalen und mentalen Belastungen wie auch körperlichen Beschwerden führen.
Regelmäßig höre ich Erklärungen wie: „Die Erfahrung war so schlimm für mich – die Person hat es nicht verdient, dass ich ihr vergebe. So leicht darf sie nicht davon kommen!“, oder…
„Wenn ich vergebe, bedeutet das doch, dass ich akzeptiere, was sie getan hat“,
„Wie kann ich vergeben, wenn sich die Person mir gegenüber weiterhin so verhält?“…
„Wer nicht vergibt ist nachtragend“, sagt man. Eine Redensart, die wunderbar beschreibt, was in Wahrheit geschieht. Stelle es dir bildlich vor. Die Person geht vor dir her, du aber läufst eventuell ein Leben lang hinterher und trägst ihr etwas nach. Du bist der oder diejenige, die die Last trägt, nicht die Person, der du nicht vergeben hast. Du bindest dich an das, was du verneinst.
„Ich vergebe dir“ bedeutet in Wahrheit: „Ich befreie mich!“ in dem Augenblick von der schweren Last, die ich trage, lege sie am Wegesrand meines Seelenweges nieder und bin frei! Wenn du vergibst, befreist du dich selbst aus deinem „Opfer – Sein“. Du wählst den Weg der Selbstermächtigung, dich selbst aus einer dir schadenden Bindung zu befreien. Du erhebst dich aus der Ohnmacht und kannst deine Täter ein für allemal in Frieden loslassen.
Du akzeptierst dadurch nicht, das ein Mensch mit dir weiterhin lieblos umgehen kann oder darf, du nimmst lediglich an, was geschehen ist. Nur dann kannst du es für dich loslassen und dich von deinen Opferresonanzen befreien. Dadurch verhinderst du auch, dass diese Erfahrungen wieder und wieder in dein Leben treten müssen und bist frei. Du heilst dadurch dich selbst und auch ein Stück weit das Kollektiv.
Da wir Menschen in einer Opfererfahrung manchmal dazu neigen, in unserem gekränkt, verletzt, frustriert und enttäuscht Sein dem übermächtigen Gegenüber bei vollem Bewusstsein, aber auch unbewusst, dieses oder jenes Negative zu wünschen, werden wir häufig selbst zum Täter. Dadurch verstricken wir uns noch intensiver in der Erfahrung und binden uns erneut, nur diesmal als Täter, an die andere Person. Daher ist es häufig zusätzlich sehr wichtig, auch für alles um Vergebung zu bitten, was wir selbst in einer solchen Erfahrung negatives erschaffen und ausgesendet haben.
Kannst du dir selbst etwas nicht vergeben, trägst du dir ein Leben lang selbst etwas nach. Schwer beladen drehst du dich um dich selbst im Kreis und kommst nicht voran. Stelle dir bildlich vor, was geschieht und erlaube dir, dich selbst loszulassen damit dein Herz heilen kann.
Vergib deinem Außen. Vergib dir selbst und bitte um Vergebung. Probiere es einfach aus. Was soll schon passieren? Im schlimmsten Fall bleibt alles so, wie es gerade ist. Im besten Fall erfährst du die heilsame Schwingung der Versöhnung, heilst deine Verletzung und bist endlich frei.
Es kann dir nichts passieren, außer Heilung!
Viel Erfolg und alles Liebe Andi